
STORM: Kann KI mittlerweile nachvollziehbar(er) recherchieren?
Es gibt seit langem, zumindest wenn man in den technischen Sprüngen denkt, seit KI in aller Munde ist, Chatbots wie ChatGPT, Claude, Gemini oder Mistral. Seit mittlerweile einigen Wochen gibt es aber auch Storm. Hierbei handelt es sich um ein Forschungsprojekt der Stanford University, das zeigt, wie KI zu nachvollziehbaren und sogar überprüfbaren Ergebnissen kommt.
Storm ist ein KI-gestützter Assistent, der sich auf die Erstellung von nachvollziehbar recherchierten, strukturierten Artikeln spezialisiert hat und dabei nicht einfach nur irgendein Textmodell nutzt, sondern tief in das Internet eintaucht, um fundierte Inhalte mit Quellenangaben zu generieren. Als kleinen Wermutstropfen muss man allerdings anmerken, dass zur Recherche ausschließlich die Suchmaschine Bing von Microsoft verwendet wird. Aber (oder vielleicht deshalb): Das Tool ist aktuell kostenlos nutzbar.
Wie funktioniert Storm?
Storm bietet zwei Modi: den autonomen Modus, der einen Artikel auf Basis einer Themenvorgabe vollständig selbst erstellt und den interaktiven Co-Storm-Modus, in dem Nutzer mit der KI interagieren und die Richtung der Recherche beeinflussen können. Dies ist eine Interaktionsmöglichkeit während des Erstellprozesses der Inhalte durch Storm. Nutzer:innen, die mit KI nicht nur stupide Texte generieren wollen, sondern sich ernsthaft mit Content-Erstellung oder Recherche auseinandersetzen, bietet dies eine neue Möglichkeit der Transparenz, ja sogar der Partizipation.
Die Nutzung ist simpel: Man gibt ein Thema vor (etwa „Wahlsystem USA“), kann hierzu dann noch die eigene Motivation, was man mit dem Inhalt erreichen möchte und warum man die ganze Übung überhaupt macht, angeben und dann geht es los.
Zunächst sucht Storm nach unterschiedlichen Perspektiven, dann nach relevanten Quellen, um anschließend die gesammelten Informationen zu einem strukturierten Artikel zu verarbeiten. Erfreulich ist, dass sämtliche Quellen transparent angezeigt werden, sodass man jederzeit nachvollziehen kann, woher die Infos stammen. Dies schafft Vertrauen.
Storm kreiert diverse KI Experten, die sich über das gesetzte Thema unterhalten und so zu einem Ergebnis kommen. Der Weg zu diesem Ergebnis ist dadurch durchdachter und qualitativ häufig höher als bei einem klassischen Chatbot, dem man mal eben eine Frage zu einem beliebigen Thema gestellt hat.
Co-Storm: Diskutieren mit der KI
Der Co-Storm-Modus bringt ein spannendes Feature, das man bisher so noch nicht gesehen hat. Statt sich einfach nur einen fertigen Artikel ausgeben zu lassen, kann man aktiv mit der KI interagieren, Fragen stellen, die Diskussion lenken und den Inhalt so an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Besonders für anspruchsvolle Texte oder wissenschaftliche Arbeiten ist das zum aktuellen Zeitpunkt beachtlich. Storm agiert nicht nur als Schreibassistent, sondern als eine Art Sparringspartner für tiefgehende Recherchen.
Man kann sich das so vorstellen, dass man als Zuschauer einer Expertendiskussion folgt, in die man jederzeit eingreifen kann, um etwa die Diskussion einzelner Punkte zu vertiefen oder gar die Diskussion in eine andere Richtung zu lenken.
Das ist nicht nur beim ersten Mal ein Wow-Effekt, sondern bringt dauerhaft bessere Ergebnisse.
Warum ist das interessant?
Im Gegensatz zu herkömmlichen KI-Textgeneratoren, die oft einfach nur bestehende Wahrscheinlichkeiten neu kombinieren, bezieht Storm aktiv Quellen ein und erstellt nachvollziehbare Texte. Das ist für alle und insbesondere für Wissenschaftler oder Journalisten eine enorme Erleichterung, da sie sich nicht nur auf eine Blackbox verlassen, sondern tatsächlich fundierte und recherchierbare Inhalte erhalten.
Einen Haken gibt es aber immer. Da es sich um ein Forschungsprojekt handelt, gibt man mit der Nutzung auch seine Eingaben zur weiteren Verwendung frei. Wer also an streng vertraulichen Themen arbeitet, muss um Storm einen Bogen machen.
Aus meiner Sicht ist das Thema Vertraulichkeit hier aber nicht wirklich relevant, da man nur marginale Eingaben macht und die Rechercheergebnisse auf öffentlichen Quellen beruhen.
Kostenlos aber nicht umsonst
Aktuell ist Storm völlig kostenlos nutzbar, was natürlich sofort die Frage aufwirft: Wie lange noch? Da es sich um ein Stanford-Projekt handelt, kann es jederzeit eine Monetarisierung oder eine Einschränkung der kostenlosen Nutzung geben. Wer also testen möchte, sollte das lieber früher als später machen.
Fazit: Ein Must-Try für alle, die KI-gestützt arbeiten
Storm ist eines der spannendsten KI-Tools auf dem Markt, wenn es um die nachvollziehbare Recherche zu (fast allen) Themen geht. Es zeigt, dass KI-gestützte Artikel mehr sein können als generische, glattgebügelte Chatbot-Texte. Die Möglichkeit, fundierte Quellen direkt in den Text einzubinden und den Co-Storm-Modus als interaktive Recherchehilfe zu nutzen, macht es zu einem ernstzunehmenden Tool für alle, die mit Wissen und Fakten arbeiten.
Ob Storm langfristig die Art und Weise, wie wir Inhalte recherchieren und erstellen, verändern wird, bleibt abzuwarten. Aber es ist definitiv ein Tool, das man einmal ausprobiert haben sollte.
Es ist somit eine uneingeschränkte Empfehlung einen Versuch mit Storm zu starten. Hier kann man das Tool ausprobieren: